Wiedereröffnung von Bau- und Gartencentern: Großer Andrang, aber verständnisvolle Kunden

2022-11-07 16:06:47 By : Mr. William zhou

Es ist ein Schritt in Richtung Normalität: Seit Montag dürfen Baumärkte und Gärtnereien nach vier Wochen Zwangspause wieder für den regulären Kundenverkehr öffnen – unter einigen Sicherheitsvorkehrungen. Darauf haben sich viele Mitarbeiter und Inhaber der Märkte im Landkreis das gesamte Wochenende über vorbereitet.

Bad Tölz-Wolfratshausen – Der BayWa-Bau- und Gartenmarkt in Bad Tölz hatte wegen der Corona-Auflagen in den vergangenen Wochen nur für Geschäftskunden geöffnet. Seit Montag ist das wieder anders. „Wir haben, um auch für Privatkunden verkaufsfähig zu sein, sehr viel Ware bestellt“, berichtet Marktleiterin Anne-Kathrin Knobel. Außerdem wurden Sicherheitsvorkehrungen getroffen: Insgesamt dürfen sich nur 73 Kunden gleichzeitig im Geschäft aufhalten. Um sicherzustellen, dass diese Vorgabe eingehalten wird, darf jeder Kunde den Markt nur mit einem Einkaufswagen betreten. Davon stehen exakt 73 Stück zur Verfügung. Sobald es keine Einkaufswägen mehr gibt, müssen die Kunden vor der Tür warten. „Wir haben innen alle Infostände und Kassen mit Plexiglas ausgestattet und Abstandsmarkierungen am Boden angebracht. Im Eingangsbereich gibt es Desinfektionsmittel“, berichtet Knobel.

Zwei Tage lang habe sich das Team auf die Wiedereröffnung für Privatkunden vorbereitet. Davor lieferte die BayWa allerdings schon Onlinebestellungen aus. „Das ist gut angenommen worden, der Ansturm seit Montag ist aber trotzdem enorm“, sagt Knobel. Die meisten Kunden würden sich „vorbildlich verhalten“, lobt sie. Etwa „80 Prozent“, so schätzt sie, tragen Masken und Handschuhe. Allen Mitarbeitern würden Schutzmasken gestellt. „Die Gesundheit unserer Mitarbeiter hat oberste Priorität“, sagt Knobel. Deshalb gilt: „Sollte sich ein Kunde uneinsichtig zeigen und gegen die Sicherheitsvorkehrungen verstoßen, wird er sofort des Ladens verwiesen.“ Bisher sei es jedoch noch zu keinem derartigen Vorfall gekommen.

Jürgen Kling ist Inhaber von „Garten Holzmann“ in Bad Heilbrunn. Auch dort wurde am Montag wieder geöffnet. Die Vorbereitungen seien „ein hartes Stück Arbeit“ gewesen. „Wir haben zum Schutz von Kunden und Mitarbeitern neue Regelungen an den Kassen eingeführt. Zum einen wird dadurch ein Abstand zwischen Kunden und Kassierern gewährleistet, zum anderen haben wir eine Einbahnregelung eingeführt, damit weniger Kunden aneinander vorbeigehen“, sagt Kling. „Außerdem haben wir Gesichtsschutzschilder für unsere Mitarbeiter.“

Doch auch logistisch seien die Vorgaben eine Herausforderung: „Man muss exakt planen, wann wer Pause machen darf, damit auch zwischen den Angestellten immer genug Abstand ist“, erklärt Kling. Dazu müsse jeder Mitarbeiter vor Arbeitsbeginn mit seiner Unterschrift bestätigen, dass er sich weder krank fühle noch Fieber habe. „Die Hygiene- und Reinigungsmaßnahmen im Geschäftsalltag sind aufwendig“, sagt Kling. Trotzdem sei er froh, wieder offene Geschäftstüren zu haben. „Der Mai ist der umsatzstärkste Monat bei uns, wenn der weggefallen wäre, dann wäre es existenziell bedrohlich geworden.“

Über das Verhalten seiner Kunden sei er „positiv überrascht“, ergänzt er. Viele würden vorab anrufen, um zu bestellen, und im Laden würden sich alle sehr vorbildlich und freundlich verhalten.

Ähnlich ist das Szenario im Hagebaumarkt in Bad Tölz. „Es kommen sehr viele Kunden“, erklärt der stellvertretende Marktleiter Florian Kastner. „Wir haben am Wochenende alles für die Wiedereröffnung auf die Beine gestellt.“ Dazu habe das Team viele Hinweisschilder im ganzen Markt aufgestellt, Abstandsbänder befestigt und Plexiglasschutz angebracht. Kastner freut sich: „Trotz des großen Ansturms waren bisher alle Kunden verständnisvoll und sind sich gegenseitig ausgewichen.“

Nach den Hamsterkäufen Anfang März hat der Hagebaumarkt das gesamte Sortiment wieder aufgefüllt. Vor allem Gartenpflanzen seien gerade sehr gefragt. „Wir haben – bis auf FFP2-Masken – wieder alles vorrätig“, sagt Kastner und fügt schmunzelnd hinzu: „Sogar Klopapier gibt es wieder genug.“

Die Mitarbeiter des Lenggrieser Raiffeisen Bau- und Warencenters haben sich bereits seit vergangenem Donnerstag auf die Wiedereröffnung vorbereitet und die Schutz-Auflagen umgesetzt. Dort dürfen maximal zehn Kunden gleichzeitig den Laden betreten. „Vor der Eingangstür wird kontrolliert, dass diese Begrenzung auch eingehalten wird“, erklärt Mitarbeiterin Kathrin Lindmeyer. Das Personal ist mit Schutzmasken ausgestattet, diese Woche bekommen auch Kunden kostenlos Masken zur Verfügung gestellt. Zur Wiedereröffnung herrschte viel Betrieb. „Die meisten halten sich an die Regeln, aber es gibt leider immer wieder Kunden, die nach wie vor uneinsichtig sind und wütend auf die Vorschriften reagieren“, so die Mitarbeiterin.

Die Klostergärtnerei Benediktbeuern hat sich schon vor einigen Wochen auf die neuen Anforderungen im Verkauf eingestellt. Sie war von dem Shutdown nicht betroffen. „Wir hatten die ganze Zeit offen, da wir schwerpunktmäßig Lebensmittel verkaufen“, erklärt Elisabeth Molt-Eisele.

Mit Lieferservice und Abholangeboten kämpfen die Gastronomen im Landkreis 

Corona im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen: immer aktuell 

Regelung für Eisdielen im Landkreis