So erfolgt die zahnmedizinische Notfallversorgung von COVID-19-Patienten in Leipzig: zm-online

2022-11-07 16:07:37 By : Mr. William Wen

In Leipzig haben die KZV Sachsen und das Universitätsklinikum eine COVID-19-Ambulanz für die zahnmedizinische Notfallversorgung von infizierten Patienten eingerichtet. Zusammen mit vier über das Land verteilten niedergelassenen Schwerpunktpraxen wollen sie den Notdienst stemmen.

Am 7. April hat die zahnmedizinische Notfall-Ambulanz für Covid-19-Patienten in Leipzig ihre Arbeit aufgenommen. Straube/UKL

"Die Etablierung der Corona-Ambulanz auf dem Campus des Leipziger Uniklinikums erweist sich aktuell als Glücksfall“, berichtet Prof. Bernd Lethaus, Direktor der Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie am Universitäts‧klinikum Leipzig (UKL). „Der Klinikvorstand wie auch Prof. Florian Lordick als Leiter der Corona-Ambulanz haben uns hier sofort unterstützt.“ Somit hat auch die Zahnmedizin am UKL einen separaten Standort am Campus, um die COVID-positiven Patienten sachgerecht bei dringendem Behandlungsbedarf zu versorgen.

Seit dem 6. April hat die Zahnärztliche Ambulanz für COVID-19-Patienten ihren Betrieb aufgenommen. In einem Nebengebäude mit 35 Zimmern ist die zahnmedizinische Behandlungseinheit integriert. Personell wird sie durch alle Kliniken der Universitätszahnmedizin – Kieferorthopädie, Kinderzahnheilkunde, MKG-Chirurgie, Prothetik und Zahnerhaltung – ausgestattet. „Wir betrachten das als Gemeinschaftsprojekt“, sagt Lethaus.

„Die Idee ist, dass ein Team länger‧fristig dort arbeitet und erst nach negativem COVID-Nachweis wieder am Klinikbetrieb teilnimmt, um das Ansteckungsrisiko untereinander zu reduzieren“, führt er aus. Gearbeitet wird wie empfohlen mit Sichtschutz, FFP-Masken und Isolationskittel. Lethaus: „Vom Betrieb her ist das ein normaler Tagesnotdienst, nur mit dem Unterschied, dass die Mitarbeiter aussehen wie vom Mars.“

Prof. Dr. Dr. Bernd Lethaus zur Arbeit in der COVID-19-Ambulanz

Prof. Dr. Dr. Bernd Lethaus leitet die Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie in Leipzig. Mit seinem Team hat er hier eine COVID-19-Ambulanz aufgebaut. Mitten in den Vorbereitungsarbeiten konnten wir ihn interviewen. | Straube/UKL

Prof. Lethaus, was war die größte Herausforderung beim Aufbau der COVID-19-Ambulanz? Prof. Dr. Dr. Bernd Lethaus: Die größte Herausforderung war der Aufbau unter Zeitdruck ohne die nötigen Vorgaben und Vorschriften zu verlassen. Naturgemäß werden bei einem solchen Projekt zunächst einmal mehr Bedenken als Lösungen geäußert. Probleme müssen dabei ernst genommen, aber trotzdem abgearbeitet werden. Die Unterstützung des Vorstandes und der COVID-Task-Force war hier sehr hilfreich.

Wie lange dauerte der Vorlauf? Seit dem Vorstandsbeschluss sind zwei Wochen vergangen.

Mit wie vielen Patienten rechnen Sie täglich? Das ist sehr schwierig einzuschätzen und sicher von Standort zu Standort unterschiedlich. Entscheidend sind hier der Durchseuchungsgrad und dessen Dynamik. Wir denken, dass im Raum Leipzig anfangs einige Patienten am Tag zu behandeln sind.

Mit welchen Beschwerden rechnen Sie? Welche Behandlungen führen Sie durch? Wir können aufgrund der begrenzten Ressourcen insbesondere adäquater Schutzkleidung zurzeit im Tagesdienst nur dringende Notfälle, also Schmerzpatienten, Abszesse, Blutungen oder Ähnliches, behandeln. Alles, was die COVID-Genesung und damit auch die Immunität abwarten kann, muss aufgeschoben werden.

Welche Verbesserungspotenziale in den Abläufen und der Organisation der Ambulanz sehen Sie? Aufgrund der fehlenden Erfahrung fahren wir gerade noch auf Sicht. Wir sind aber vorbereitet, unsere Arbeit schnell an die sich ändernden Gegebenheiten anzupassen.

Wo gibt es vergleichbaren COVID-19-Ambulanzen in anderen Bundesländern? Wie sieht der Erfahrungsaustausch mit diesen aus? Für uns ist dieses Thema komplett neu. Ein Austausch mit anderen Standorten hat noch nicht, wird aber sicher bald stattfinden.

Welche Tipps können Sie Einrichtungen geben, die sich aktuell noch in der Planungs- beziehungsweise Aufbauphase ihrer COVID-19-Ambulanz befinden? Die Angliederung an eine bestehende medizinische COVID-Ambulanz macht sicher vieles einfacher. Bewährt hat sich auch die Bildung einer Task-Force, die engen Kontakt zu den notwendigen Bereichen und Abteilungen hält sowie eine enge Zusammenarbeit mit der KZV. Bei der Planung empfehle ich immer auch Alternativen zu formulieren, um diese bei Bedarf schnell integrieren zu können. Das Wichtigste ist aber ein innovatives Team mit Durchhalte‧vermögen.

Die Fragen stellte Marius Gießmann.

Die KZV Sachsen hatte gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Leipzig die Planung der Ambulanz vorangetrieben. „Es war schon toll zu erleben, wie gut und kollegial die Zusammenarbeit mit der KZV Sachsen gelaufen ist“, betont Lethaus. „In diesen schwierigen Zeiten will das Universitätsklinikum hier seine Kompetenz einbringen, sowohl medizinisch als auch in der Zahnmedizin.“

Das bestätigt auch die KZV Sachsen. Auf den Aufruf nach interessierten Praxen zum Aufbau von COVID-Ambulanzen in der Fläche gab es mehr als 100 Rückmeldungen. Schließlich wurden vier Praxen mit Blick auf eine günstige geografische Verteilung im KZV-Bezirk und die notwendigen räumlichen Gegebenheiten ausgesucht. Aus dem Zusammenspiel der Ambulanz am Universitätsklinikum Leipzig und den vier Praxen in der Fläche ergebe sich eine Mischform, um die Notfallversorgung von COVID-19-Patienten mit Schmerzen sicherzustellen, teilt die KZV Sachsen mit.

Die KZV steuert die Notdienste. Das Konzept: Patienten ohne COVID-Verdacht werden weiter von den niedergelassenen Zahnärzten betreut. Ein COVID-19-Patient mit Schmerzen, sein Hausarzt oder das zuständige Gesundheitsamt meldet sich bei der KZV und diese vermittelt den Fall weiter an eine der vier niedergelassenen Schwerpunktpraxen oder die Ambulanz am Universitätsklinikum Leipzig.

Noch weiß man nicht, mit wie vielen Patienten man täglich rechnen muss. Wenn es nötig wird, heißt es, könne man die UKL-Ambulanz-Zeiten aber an den Bedarf anpassen. Mehrere mono- oder doppelapprobierte Zahnärzte stünden bereit. Einzige Einschränkung: Die einzelnen Schichten sollen zunächst auf maximal sechs Stunden angesetzt werden – das ergibt sich aus der Haltbarkeitsdauer der Schutzmaske, erklärt Lethaus. Und diese seien aktuell nun einmal die schonenswerteste Ressource.

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