Geschafft! Daniel Peter aus Ruhstorf ist richtig glücklich. Schließlich hat es anfangs gar nicht danach ausgesehen, dass er seine Corona-Teststation in Pocking aufbauen kann. "Kein weiterer Bedarf vorhanden", hatte ihm das Gesundheitsamt Passau beschieden. Im Zuge der PNP-Nachfrage kam es zur behördlichen Kehrtwende. Nun steht seine Teststation auf dem Kaufland-Gelände.
Was für ein kalter Märzmorgen. Aber Daniel Peter friert nicht, ihm ist offenbar so warm ums Herz, dass er die Kälte nicht spürt. "Endlich kann ich Gutes tun", sagt er.
Den Erlös spendet er dem Tierschutz
Der 37-jährige Mann aus Ruhstorf, Vertriebsleiter bei der Firma Eismann Tiefkühl-Heimservice, hat sich mit der Eröffnung der Corona-Teststation einen kleinen Traum erfüllt: Alles Geld, das nach Abzug der Kosten für Personal und Container-Miete übrig bleibt, spendet er dem Tierschutz – dem Hunde- und Katzen-Verein Tierfreunde Pocking und der Igelhilfe Passauer Land unter dem Vorsitz von Monika Lüdtke.
Damit möglichst viel am Ende für den guten Zweck übrig bleibt, hilft ihm auch die Kaufland-Filiale. "Dort ist man mir brutal entgegengekommen", sagt er, "ich muss für den Container keine Platzmiete zahlen." Das wisse er wirklich sehr zu schätzen. "Ich muss auch keinen Strom zahlen, ich bekomme hier alles umsonst", berichtet er freudestrahlend über die tolle Unterstützung seitens des Geschäfts an der Passauer Straße.
Langes Behörden-Tauziehen bis zur Eröffnung
Dabei hatte es vor einigen Wochen noch ganz anders ausgesehen. Da schwankte er noch zwischen Unverständnis, Ärger und Enttäuschung. Angeblich brauche es in Pocking keine weitere Teststation, sei ihm seitens des Gesundheitsamts Passau beschieden worden. Das zögerliche bis ablehnende Verhalten versuchte die Passauer Behörde dahingehend zu erklären, dass die rasant steigenden Corona-Fallzahlen die Behörde stark in Beschlag nehmen, Personal mit der Kontaktverfolgung gebunden sei. Teststationen müssen – damit alles mit rechten Dingen zugeht – eine Beauftragung durch die Gesundheitsbehörde im Landkreis erhalten. Das Gesundheitsamt kommt regelmäßig vorbei und prüft, ob alle Auflagen erfüllt sind. Als die PNP beim Gesundheitsministerium in München nachhakt, stellt sich heraus: Ein "Beauftragungsstopp" sei rechtlich nicht möglich. Im Übrigen habe sich gezeigt, so der Ministeriumssprecher, dass sich das Angebot im Rahmen des pandemischen Geschehens stark an die Nachfrage anpasse.
Auch seine Partnerin wird bald mithelfen
"Pocking kann weitere Teststation vertragen", hatte die PNP Mitte Februar getitelt. Bis zu diesem Zeitpunkt hat in der Stadt nur die Apotheke St. Georg Schnelltests (und auch PCR-Tests) angeboten. Nun gibt es mit dem Schnelltestzentrum in der Apotheke plötzlich insgesamt vier Teststationen: Auf dem Gelände von Automobile Huber in der Simbacher Straße nimmt seit 24. Februar die WADL UG aus Osterhofen PoC-Antigen-Schnelltests vor, wenige Tage später hat die med3group GmbH aus Regensburg ein Testzentrum am Kirchplatz in Pocking aufgestellt. Und nun eben auch noch Daniel Peter auf dem Kaufland-Areal. Sieben Angestellte hat der Ruhstorfer schulen lassen, auch seine Partnerin Stefanie Reif wird an ihren freien Tagen testen, testen, testen. "Sobald ich meine Schulung hatte", sagt sie, "die steht noch aus".