Chemikalienschutzanzüge für die Feuerwehr

2022-11-07 15:19:26 By : Ms. vicky huang

Bei einem Gefahrstoffeinsatz gehört der Chemikalienschutzanzug (CSA) zur Persönlichen Schutzausrüstung (PSA) Feuerwehr. Er schützt den Träger nicht nur vor chemischen, sondern auch vor biologischen, radiologischen und nuklearen (CBRN) Gefahren. Wir erklären Euch, welche CSA Feuerwehr es gibt und was sie leisten müssen. Außerdem zeigen Euch, wie Ihr mit den Anzügen die Ausbildung bei Eurer Feuerwehr durchführen könnt. 

Alarm für die Feuerwehr: Auf einer Landstraße ist es zu einem Gefahrgutunfall gekommen. Ein Gefahrguttransporter verliert eine unbekannte Flüssigkeit. Welche Persönliche Schutzausrüstung ist jetzt die richtige? Wir erklären, welche CSA Ihr im ABC-Einsatz tragen müsst.

Grundsätzlich gilt: ABC-Gefahrstoffe (Atomar, Biologisch, Chemisch) stellen ein Risiko für Einsatzkräfte dar. Daher muss die Feuerwehr besondere Schutzmaßnahmen ergreifen. Hierbei spielen neben Atemschutzgeräten insbesondere Chemikalienschutzanzüge (CSA) eine wichtige Rolle. Diese Persönliche Schutzausrüstung soll die Aufnahme von Gefahrstoffen in den Körper (Inkorporation) ausschließen und die äußere Verunreinigung mit Gefahrstoffen (Kontamination) soweit wie möglich vermeiden.

Um die geeignete Schutzkleidung auszuwählen, ist es sinnvoll, die hauptsächlich auftretenden Gefahren im Einsatz genauer anzuschauen. Im Bereich Chemie sind dies gefährliche Gase, Dämpfe und Flüssigkeiten, Explosionsgefahr und Stichflammenbildung sowie besonders hohe oder tiefe Temperaturen. Schutzbekleidung soll den Feuerwehrmann bestmöglich gegen diese Gefahren schützen. Gleichzeitig darf sie den Träger aber auch nicht zu stark einschränken. Nicht zuletzt sind die Kosten einer solchen Feuerwehrbekleidung ein wichtiges Auswahlkriterium.

Die Tätigkeiten im ABC-Einsatz, die besondere Schutzkleidung erforderlich machen, lassen sich grob in drei Kategorien einteilen:

Ein Dekontaminations-Trupp, der beim Auskleiden dekontaminierter CSA-Träger unterstützt, braucht eine andere Schutzkleidung als ein Trupp, der in austretenden Gefahrstoffdämpfen – noch dazu zwischen den scharfkantigen Teilen eines verunfallten Lkw – Rettungsarbeiten durchführt.

Von den in der Feuerwehr-Dienstvorschrift (FwDV) 500 „Einheiten im ABC-Einsatz“ benannten Arten von Schutzkleidung kommen bei ABC-Einsätzen vor allem der Körperschutz Form 2 (Schutzanzüge gegen Kontamination mit festen und zum Teil flüssigen Gefahrstoffen) und der Körperschutz Form 3 (Schutzanzüge gegen Kontamination mit flüssigen und gasförmigen Stoffen) zum Einsatz.

Der Körperschutz Form 1 soll die Kontamination mit festen Partikeln verhindern. Er besteht aus der Schutzkleidung für Brandbekämpfung und der Kontaminationsschutzhaube. Vorgesehen ist er beispielsweise im Strahlenschutzeinsatz oder bei Einsätzen, bei denen das thermische Risiko höher zu bewerten ist als eine mögliche Kontamination.

Überall dort, wo eine Gefahr durch bekannte feste oder flüssige Gefahrstoffe besteht, wird die Feuerwehr in der Regel auf Anzüge des Körperschutzes Form 2 zurückgreifen, wenn damit eine Gefährdung des Trägers praktisch ausgeschlossen werden kann. Das sind oft flüssigkeitsdichte Schutzanzüge gemäß DIN EN 14605:2009, Typ 3 (siehe Kasten „Normen und Vorschriften für CSA Feuerwehr“). Diese Anzüge sind deutlich dünner, flexibler und leichter als gasdichte CSA. Sie können in der Regel mit Filter oder Pressluftatmer und Vollmaske kombiniert werden. Die Einsatzkräfte werden weniger belastet und die Einsatzzeiten verlängern sich. Außerdem sind flüssigkeitsdichte Anzüge deutlich preiswerter als gasdichte CSA.

Für geringere Gefahren, bei denen keine Chemikalienschutzanzüge getragen werden müssen, sind Spritzschutzanzüge ausreichend. Dabei sollten Feuerwehren gerade bei diesen Anzugvarianten darauf achten, dass sie für A-, B- und C-Gefahren zugelassen sind. So kann ein Anzug für alle Einsatzszenarien verwendet werden kann. Die entsprechenden Normen sind:

„Bei den meisten ABC-Einsätzen der Feuerwehr lässt sich die Gefahr, die von einem austretenden Stoff ausgeht, zunächst einmal gar nicht abschätzen“, sagt Branddirektor Dr. Volker Ruster, Chemiker und Leiter der Analytischen Task Force (ATF) bei der BF Köln. „In solchen Situationen ist die größtmögliche Gefahr anzunehmen und der maximale Schutz zu wählen. Deshalb müssen die Einsatzkräfte schon für die Erkundung durch einen gasdichten CSA gegen Flüssigkeiten und Gase geschützt sein.“

Die Schutzanzüge der Körperschutz Form 3 nach FwDV 500 werden in der DIN EN 943-2 mit ihren “Leistungsanforderungen für gasdichte (Typ 1) Chemikalienschutzanzüge für Notfallteams (ET)” beschrieben und sind entsprechend dieser Norm zugelassen. Die DIN EN 943-2 – ebenso wie die BG-Regel 189 “Benutzung von Schutzkleidung”, auf die bei CSA häufig verwiesen wird – unterscheidet hierbei zwischen Typ 1a (innen mitgeführte Atemluftversorgung) und Typ 1b (außen liegende Atemluftversorgung). Für deutsche Feuerwehren gilt zusätzlich die Zulassung nach vfdb-Richtlinie 08-01.

Gasdichte Schutzanzüge nach DIN EN 943-2 und vfdb 08-01 sind in nahezu allen ABC-Einheiten der Feuerwehren vorhanden. Das Angebot der Hersteller ist vielfältig. Trotzdem – oder gerade deswegen – gibt es Besonderheiten zu beachten.

Selbst bei zugelassenen Anzügen nach DIN EN 943-2 und vfdb 08-01 gibt es erhebliche Leistungsunterschiede hinsichtlich Beständigkeit und Schutzwirkung. Gasdichte Schutzanzüge unterteilen sich in wiederverwendbare (reusable) CSA und CSA für den begrenzten Einsatz (limited use).

Der Unterschied liegt in dem Materialaufbau der Anzüge. Er besteht bei wiederverwendbaren CSA oft aus mehreren Lagen reißfester Textilien, speziellen chemisch beständigen Kunststofffolien sowie Hochleistungselastomeren. Anzüge für den begrenzten Einsatz sind manchmal nur aus einer einzigen Kunststofffolie gefertigt.

Die unterschiedliche chemische und mechanische Beständigkeit bestimmt zunächst, ob ein CSA nach dem Gebrauch entsorgt werden muss oder wiederverwendbar ist. Bei Anzügen für den begrenzten Einsatz sind zwei Umstände zu beachten: Die Anzüge sind, wie die Bezeichnung verrät, nur begrenzt oft wieder verwendbar, einige sogar nur einmalig. Außerdem sind sie nur für Einsatzaufgaben der Feuerwehr mit geringem Gefährdungspotenzial vorgesehen.

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Die vfdb-Richtlinie 08-01 beschreibt die Einsatzgebiete von begrenzt einsetzbaren Chemikalienschutzanzügen konkret mit dem „Absperren und Überwachen von Gefahrenbereichen beziehungsweise Aufspüren und Messen von ABC-Gefahrstoffen“. Diese Einsätze haben eine geringe Gefährdung durch mechanische Beanspruchung gemeinsam.

Begrenzt einsatzfähige gasdichte Schutzanzüge für den Messeinsatz ohne mechanische Beanspruchung sind nicht für Arbeiten im unmittelbaren Gefahrenbereich geeignet, etwa beim Retten, Abdichten oder Umpumpen. Die Gefahr einer Beschädigung beispielsweise durch scharfe Kanten oder extreme Temperaturen und damit eine Verletzung des CSA-Trägers ist zu hoch.

Die Vorteile von Chemikalienschutzanzügen für den begrenzten Einsatz liegen in den geringen Anschaffungskosten und einem kleinen Packmaß. Außerdem ist das dünnere Material leichter und der Anzugträger hat größere Bewegungsfreiheit. Deshalb können diese Anzüge eine sinnvolle Ergänzung zu wiederverwendbaren CSA sein.

Die „Universalwaffe“ der Feuerwehren ist jedoch der wiederverwendbare (oder auch „schwere“) gasdichte Chemikalienschutzanzug. Er schützt die Einsatzkräfte gegen die gefährlichsten Stoffe. Neben größtmöglicher chemischer und mechanischer Beständigkeit widerstehen einige Modelle auch Stichflammen und tiefkalten Substanzen, wie zum Beispiel verflüssigtem Ammoniak. In der Regel verwenden Feuerwehren wiederverwendbare CSA Typ 1a mit innen getragener Atemluftversorgung.

GAMS Regel hilft beim Gefahrgutunfall

Für den Einsatz in explosionsfähigen Atmosphären sollten die elektrostatischen Eigenschaften der Anzüge beachtet werden. Maßgeblich ist die Erfüllung der europäischen ATEX-Produktrichtlinie 94/9/EG für den Explosionsschutz. In der Vorschrift sind zwar keine speziellen Anforderungen an CSA genannt, aber ein Hersteller kann seine Anzüge nach dieser Richtlinie prüfen lassen. Ein sinnvolles Detail sind außerdem äußere Befestigungsösen für Ausrüstung und zur Rettung verunfallter CSA-Träger.

Zunehmende Bedeutung gewinnen die externe Atemluftversorgung und Belüftung von Schutzanzügen. In Österreich schon lange Standard, waren sie in Deutschland aufgrund ihrer vermeintlichen Komplexität und der zusätzlichen Kosten lange Zeit nicht akzeptiert. 

„Spätestens seit der wachsenden Gefahr durch B-Einsätze (biologische Gefahren) und den damit verbundenen längeren Dekontaminations-Zeiten ist dieser Zugewinn an Sicherheit aber nicht mehr wegzudenken“, betont Tilo Funk, Leiter der Werkfeuerwehr Behring in Marburg (HE) und Kreisbrandmeister Allgemeine Hilfe/Gefahrgut des Kreises Marburg-Biedenkopf. „Die externe Luftversorgung dient – entsprechend der vfdb-Richtlinie – der Verlängerung der Einsatzzeit am Dekontaminationsplatz.“ Denn die Regeleinsatzzeit für CSA-Träger mit Pressluftatmern (PA) liegt bei nur 20 Minuten. Die Hersteller bieten für ihre Chemikalienschutzanzüge in der Regel eine Luftzuführungseinrichtung als Zusatzausstattung an.

Welchen Anzug eine Feuerwehr beschafft, muss sie letztlich nach einer Gefährdungsbeurteilung entscheiden. Die vfdb hat dazu mit der Richtlinie 08-05 eine Empfehlung veröffentlicht. Sie dient den deutschen Feuerwehren als Leitfaden für die Gefährdungsbeurteilung und die endgültige Auswahl.

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass es sich für Erstangriffsfahrzeuge sowie Gerätewagen-Gefahrgut empfiehlt, aufgrund der höheren mechanischen Anforderungen wiederverwendbare gasdichte CSA zu verladen. Für Messfahrzeuge sind – je nach Einsatzaufkommen – wiederverwendbare Chemikalienschutzanzüge oder CSA für den begrenzten Einsatz geeignet.

Bei den „DIN EN“ handelt es sich jeweils um die deutsche Fassung der entsprechenden „EN“ (Europäische Norm), herausgegeben vom Deutschen Instituts für Normung (DIN). Alle DIN- beziehungsweise EN-Normen, vfdb-Richtlinien sowie NFPA-und BS-Regelwerke können beim Beuth Verlag bezogen werden.

Text: Nicolai Gäding und Michael Rüffer

Jedes Jahr müssen Träger von Chemikalienschutzanzügen (CSA) eine Übung unter Einsatzbedingungen leisten. Da reicht es nicht, den CSA einmal an- und wieder abzulegen. Aber wie kann eine interessante Übung gestaltet werden? Hier kommt unser Beispiel.

Die jährliche Übung der potentiellen CSA-Träger ist in der Feuerwehr-Dienstvorschrift (FwDV) 7 festgeschrieben. Sie sollten möglichst unter Einsatzbedingungen erfolgen. Es gilt, sich in den Chemikalienschutzanzügen zu bewegen, Handgriffe zu üben. Wir empfehlen folgende Übungsmodule für die Ausbildung von CSA-Trägern.

Ein Gefahrguteinsatz ist geprägt durch eine strikte Raumordnung. Diese beginnt bereits beim Anlegen eines CSA. Um Fehler zu vermeiden und die Belastung für den Anzugträger zu reduzieren, empfiehlt sich die Einrichtung eines Ankleideplatzes. Bei vielen Feuerwehren erfolgt dies in einem luftgestützten Zelt oder im Heckbereich des Abrollbehälters Gefahrgut. Dort werden alle benötigten Ausrüstungsgegenstände bereitgelegt. Erst wenn alles vorhanden ist, beginnt die Anzugsprozedur. Als Hilfsmittel eignet sich ein laminiertes Dokument mit einer Fotoserie der benötigten Ausrüstungsgegenstände.

Es sollte unbedingt auf die Aufgabenteilung zwischen Anzugshelfer (Sichtkontrolle CSA, Vorbereitung zum Einsteigen) und dem CSA-Träger (Kontrolle und Anlegen des Atemschutzgeräts) geachtet werden. Um für bessere Sicht und damit Sicherheit zu sorgen, können die Anzugsinnenscheibe und die Außenscheibe des Atemanschlusses mit Klarsichtmittel aus dem Motorradbereich eingerieben werden. Andernfalls können die Baumwollunterziehhandschuhe zum Wischen benutzt werden.

Bevor es zum Einsatz geht, sollte die Sprechfunkverbindung getestet werden. Der Lungenautomat ist erst an der Gefahrenbereichsgrenze anzuschließen, um den größtmöglichen Luftvorrat für die Arbeit im Gefahrenbereich zu haben.

Die Ausrüstung mit einem Handsprechfunkgerät für jeden CSA-Träger ist obligatorisch. Nur was geschieht, wenn diese Technik ausfällt? Um auf diese Situation vorbereitet zu sein, sollte dies mit dem bekannten Kinderspiel “Stille Post” geübt werden. Dazu wird eine Situation, zum Beispiel ein Erkundungsergebnis, auf eine Karteikarte geschrieben. Der erste CSA-Träger gibt dies an den nächsten weiter. Dies kann über mehrere Positionen erfolgen.

Ferner passt zu dieser Situation die genaue und kurze Beschreibung der vorgefundenen Situation. Hier kann beispielsweise mit Bauklötzen eine Situation vorgegeben werden oder der CSA-Trupp setzt die Klötze selbst zusammen. In einem anderen Raum oder dem Einsatzleitwagen befinden sich weitere Feuerwehrangehörige, welche die Skulptur mit denselben Klötzen nachbauen müssen. Ob die Kommunikation erfolgreich und fehlerfrei erfolgt ist, kann durch einen Vergleich der beiden Bauwerke überprüft werden.

Feuerwehr Übungsidee: Kommunikation und Teamwork

Ein weiterer Klassiker ist das Buchstabieren von Chemikaliennamen. Dabei sollten lange und komplizierte Namen genutzt werden, um die CSA-Träger ins Schwitzen zu bringen. Wie wäre es mit Pentamethylenamin, Methylaluminiumsesquibromid oder anderen?

Als Notfallsituationen beschreibt die FwDV 500 „Einheiten im ABC-Einsatz“ die Beschädigung des CSA, Atemluftmangel oder Verletzungen, die sofort behandelt werden müssen. Auf solche Situationen muss angemessen reagiert werden. Generell gilt, zunächst eine Mayday-Meldung abzusetzen, damit alle anderen am Einsatz Beteiligten von dem Notfall erfahren. Ferner hat der CSA-Trupp – falls möglich –sofort die Dekon-Stelle anzusteuern.

Dem Atemluftmangel kann begegnet werden, in dem der CSA-Träger den Lungenautomaten vom Atemanschluss löst und aus dem Anzug atmet. An der Dekon-Stelle ist auf umluftabhängigen Atemschutz (beispielsweise ABEK2P3-Filter) umzustellen.

Die Rettungsmöglichkeiten von verunglückten CSA-Trägern sind sehr unterschiedlich: über die Krankentrage, Steckleiterteile, Schleifkorbtrage, Rettungstuch, Spineboard, Rettungsmulde und CSA-Transportwanne. Die bei der jeweiligen Feuer-wehr bestehenden Möglichkeiten sollten bekannt sein und regelmäßig beübt werden. Dabei ist auf die Sicherheit des verunfallten CSA-Träger besonderen Wert zu legen.

Nicht alle Feuerwehren, welche die Sonderaufgabe CBRN (Chemisch, Biologisch, Radiologisch, Nuklear) wahrnehmen, verfügen über einen Gerätewagen Gefahrgut oder einen entsprechenden Abrollbehälter. Deshalb hier ein paar Übungen, die mit einem Löschfahrzeug dargestellt werden können. Bei allen Übungen ist darauf zu achten, dass sich die CSA-Träger nicht hinknien, da dies zu einer Kontamination oder sogar Perforation des Anzugs führen könnte.

Ihr könnt beispielsweise mit der vierteiligen Steckleiter und Seilschlauchhaltern oder Feuerwehrleinen einen Auffangbehälter bauen lassen. Dazu werden die einzelnen Teile hochkant zu einem Viereck zusammengebunden. Dann muss nur noch eine Plane eingelegt werden. Wenn dies durch den CSA-Trupp selbst im Gefahrenbereich ausgeführt wird, übt dies zudem die Fingerfertigkeit. Auch mit Saugschläuchen als Ring ausgelegt kann eine provisorische Auffangmöglichkeit geschaffen werden.

Niederschlagen von Dämpfen gehört genauso zu den Standardmaßnahmen. Unter CSA wird der Bau eines sogenannten Hilfsmonitors oder der Aufbau eines Wasserwerfers – einschließlich des Verlegens der Schlauchleitungen – zu einer Herausforderung.Und eine besondere Aufgabe ist es, ein leckgeschlagenes Fass ohne Gabelstapler und Fassbergegeschirr von der Ladefläche eines Lkw zu befördern: Mittels Steckleiter als schiefe Ebene, zwei Feuerwehrleinen und dem Fass als lose Rolle kann auch im Gefahrguteinsatz in die mechanische Trickkiste gegriffen werden. Ein zweiter Trupp kann zur Sicherung neben der schiefen Ebene eingesetzt werden. Gegebenenfalls ist die Steckleiter zu unterbauen (Schutz gegen Durchbrechen).

Der CSA-Träger muss nach getaner Arbeit wieder aus dem Anzug aussteigen. Deshalb sollte bei jeder Ausbildungseinheit auch der Bereich Dekontamination eingebaut werden. Besonderes Augenmerk ist hierbei darauf zu legen, dass nach dem Prinzip „Saubermann“ und „Schmutzmann“ gearbeitet wird. Der „Schmutzmann“ fasst den CSA nur außen an, um eine Kontaminationsverschleppung ins Anzugsinnere und an den Träger zu verhindern. Nach dem Öffnen des Reißverschlusses durch den „Schmutzmann“ wechselt dieser auf die reißverschlussabgewandte Seite und macht dem „Saubermann“ Platz. Nun kann gemeinsam der CSA abgelegt werden. Dabei ist zu beachten, dass der CSA nicht umklappt und mit der schmutzigen Außenseite den CSA-Träger kontaminiert.

In dieser Situation kann auch der Wechsel von umluftunabhängigem Atemschutz zu umluftabhängigem Atemschutz (Filter ABEK2P3) geübt werden. Dies wird erforderlich, falls der Luftvorrat im Atemschutzgerät nicht mehr ausreichend für die Dekontamination ist. Beim Wechsel muss der CSA-Träger tief einatmen, kurz die Luft anhalten und nach erfolgtem Wechsel kräftig ausatmen. Dann legt der CSA-Träger endgültig ab. Geschafft.

Text: Stephan Seibel, Gefahrgutexperte Feuerwehr

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