Chemikalien in Auto: Burghauser Robert-Koch-Straße abgeriegelt - Gefährlicher Einsatz

2022-11-07 15:28:23 By : Mr. jianqun lin

Kurioser, aber gefährlicher Einsatz für die Rettungskräfte am Mittwochnachmittag in der Burghauser Robert-Koch-Straße: Dort wurden in einem abgemeldeten Auto mindestens zwei Dutzend Gebinde mit teils gefährlichen Chemikalien gefunden. Die Straße war deshalb gesperrt.

Da es sich um mehrere verschiedene handelte, konnten Feuerwehr und Polizei vor Ort noch nicht alle gleich bestimmen. Die Wacker-Werkfeuerwehr sollte deshalb dabei helfen, die Substanzen zu bestimmen.

Etwa gegen 13 Uhr wurden Feuerwehr und Polizei in die Robert-Koch-Straße gerufen. Seit 29. Oktober ist dort schon ein abgemeldeter, hellblauer Opel abgestellt, der eben am Mittwoch abgeschleppt werden sollte. Zunächst wurde routinemäßig ein Vermerk zur Entsorgung von der Stadt Burghausen angebracht. Da der Eigentümer dem aber nicht nachgekommen war, wurde die Polizeiinspektion Burghausen mit der Überprüfung des Fahrzeugs beauftragt, heißt es in einer offiziellen Pressemitteilung der Polizei.

Bei genauerer Begutachtung wurden zahlreiche Gebinde und Flaschen mit unbekannten Stoffen in dem Wagen festgestellt. Dass es sich dabei um unsachgemäß gelagerte Chemikalien handle, stellten die hinzugerufenen Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei schnell fest, sagte der stellvertretende Inspektionsleiter der Burghauser Polizei, Andreas Hinterschwepfinger, dem Anzeiger vor Ort. Es stellte sich heraus, dass es 20 verschiedene Chemikalien waren, die teilweise frei erwerblich sind.

Schwere Verätzungen möglich

Bei Austritt können manche dieser Chemikalien gefährlich werden, allerdings habe man bisher nicht feststellen können, dass schon etwas ausgetreten sei, meinte Hinterschwepfinger. Ammoniaklösung hätten die Einsatzkräfte in dem Wagen unter anderem genauso sichergestellt wie Dimethylphenol, welches schwere Verätzungen auf der Haut oder schwere Augenschäden verursachen kann.

Dementsprechend richtete sich die Freiwillige Feuerwehr Burghausen, die Unterstützung der Wehr aus Raitenhaslach bekam, auf einen Gefahrguteinsatz ein. Bedeutet: Immer zwei Einsatzkräfte schlüpften in einen Chemikalienschutzanzug, um die Chemikalien zu entladen und für den Abtransport zu sichern, schilderte der Einsatzleiter der Burghauser Feuerwehr, Vincenzo Bucci. Als der Sauerstoff zur Neige ging, wurden zunächst vor allem die Handschuhe der Feuerwehrler dekontaminiert, ehe die nächsten beiden Einsatzkräfte weitermachten. Insgesamt waren allein rund 45 Feuerwehrler am Werk – neben dem BRK und der Polizei.

Hinzugezogen wurde auch die Wacker-Werkfeuerwehr. Diese soll helfen, die Chemikalien genauer zu bestimmen. Dafür wurden die Gebinde, die Mengen bis zu einem Liter umfassen, nach dem Abtransport zu einer "Sicherheitsfläche" gebracht, wo sie verwahrt und sortiert werden nach Eigenschaften wie "brennbar", "giftig" und "ätzend". Feststellen möchte man so auch, wie man die Chemikalien am besten entsorgen kann, erklärt Vincenzo Bucci.

Nach rund zwei Stunden war der Einsatz beendet und die Straßensperre wurde wieder aufgehoben. Die Polizei Burghausen leitet nun ein Ermittlungsverfahren gegen den Eigentümer des Wagens ein.